Mutter-Kind-Gesundheit


Unser erster Pharma-Brief Spezial in 2023 widmet sich der Gesundheit von Frauen, Müttern und Kindern während und nach der Pandemie. 

Im ersten Kapitel geht es um Ernährung, eine der Grundvoraussetzungen für gute Gesundheit. Die Pandemie hat die Zahl der Hungernden in traurige Rekordhöhen gebracht. Frauen und Kinder waren besonders betroffen. Welche Faktoren trugen dazu bei?

Im zweiten Beitrag geht es um die Versorgung. Schwangere waren von Schließungen von Gesundheitseinrichtungen betroffen und untergewichtige Neugeborene durch die Isolierung von ihren Müttern besonders bedroht. Der Zugang zu Verhütungsmitteln verschlechterte sich während der Pandemie ebenso wie der zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen. Der Blick auf sexuelle und reproduktive Gesundheit zeigt, dass wir vom nachhaltigen Entwicklungsziel „Geschlechtergerechtigkeit“ der Vereinten Nationen noch weit entfernt sind. Um das zu ändern, lohnt ein Blick auf die Komplexität der Faktoren, die die gesundheitlichen Chancen von Frauen beeinträchtigen. Das Schlüsselwort dafür heißt Intersektionalität.

Zwei Kapitel widmen sich der Frage, wie sich die Behandlung von Krankheiten in der Covid-Krise entwickelt hat. Wie stand es um Vorbeugung und Behandlung der großen drei Infektionskrankheiten HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose? Welche Konsequenzen hatte der starke Fokus auf die Pandemiebekämpfung? Am Beispiel Krebs beleuchten wir zudem die Therapie bei nicht-übertragbaren Erkrankungen, wo die Lücken im Vergleich zum Globalen Norden oft besonders extrem sind. Leukämie ist der häufigste Krebs bei Kindern. Während in wohlhabenden Ländern die meisten jungen Patient*innen überleben, sterben sie im Globalen Süden häufig an dieser schweren Erkrankung. Während Covid verschärften sich die Ursachen ihrer geringen Überlebenschancen weiter.

Ein düsteres Kapitel ist das Thema häusliche Gewalt, hier waren Frauen von den Folgen des Lockdowns besonders betroffen. In vielen Ländern häuften sich während der Pandemie ihre Hilferufe. Wie wurde auf diese Herausforderung in Südafrika und Deutschland reagiert?

Aber nicht alles ist schlecht gelaufen. Vielerorts gab es im Globalen Süden trotz dramatischer globaler Ungleichheiten auch gelungene Gegenmaßnahmen und Initiativen. Ein Beispiel ist der Versuch, sich künftig in der Impfstoffversorgung unabhängiger von multinationalen Konzernen zu machen. Abschließend werden Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten zu den Problembereichen vorgestellt. Wie kann in Krisen eine resiliente Gesundheitsversorgung sichergestellt werden, vor allem in Ländern, in denen schon die normale Versorgung längst nicht immer gewährleistet ist? Welcher strukturellen und sozialen Voraussetzungen bedarf es, um einen guten Gesundheitszustand der gesamten Bevölkerung sicherzustellen? Was kann die Forschung zur Lösung der Probleme beitragen? 

Wir benennen sowohl Anforderungen an die Versorgung während der Pandemie als auch soziale Rahmenbedingungen, die Krisenfolgen möglichst gering halten. Die vorliegende Broschüre bietet zahlreiche Quellen zum Weiterlesen und baut auf unserer Veröffentlichung „Globale Gesundheit in der Krise“ auf, die allgemein die Folgen der Pandemie auf die Gesundheitsversorgung anhand von Beispielen aus vier Ländern untersuchte. Sie eignet sich zur ergänzenden Lektüre. 

Download: Spezial 1/2023 Im Schatten der Pandemie 

Wir danken den Gruppen und Einzelpersonen aus verschiedenen Ländern, die ihr Wissen mit uns teilten und für Interviews zur Verfügung standen.