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Weltweit werden Milliarden für Forschung und Entwicklung im Bereich Gesundheit ausgegeben. Aber viele Menschen können nicht am Nutzen der neuen Produkte teilhaben. Kommerzielle Forschung konzentriert sich auf Krankheiten und Patientengruppen, mit denen gute Gewinne zu erzielen sind. Öffentliche Forschung deckt zwar ein breiteres Spektrum ab, beschränkt sich oft aber auf Grundlagenforschung. Pharmahersteller kaufen dieses Wissen günstig ein und entwickeln auf dieser Basis neue Produkte, die sie teuer auf den Markt bringen. In armen Ländern sind solche Innovationen meist nicht verfügbar. Die Weiterverwertung öffentlicher Forschungsergebnisse sollte daher an Bedingungen gekoppelt sein. Dabei gilt: Patentschutz und andere Exklusivrechte machen Medikamente und Impfstoffe unnötig teuer und verhindern einen fairen Zugang. Sie sollten also unbedingt vermieden werden.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Forschungsfinanzierung transparenter und die globale Versorgung stärker berücksichtigt wird.
• Pharmaunternehmen sollen ihre Forschungsausgaben transparent machen.
• Öffentliche Finanzierung muss an Bedingungen wie Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit gekoppelt werden.
• Alternative Forschungsmodelle sollen gefördert werden. Der Produktpreis sollte von den Kosten für Forschung und Entwicklung unabhängig sein. Man spricht hier auch von de-linkage.


(24.8.2017) Seit mehr als 30 Jahren sind kaum neue antibiotische Wirkstoffe entwickelt worden. Die Pharmaindustrie zeigt wenig Interesse an der Antibiotika-Forschung. Diese ist nicht lukrativ, denn neue Antibiotika sollen nur so selten wie möglich verordnet werden. Ein globaler Forschungsfonds kann Abhilfe schaffen.

Er sorgt dafür, dass erfolgversprechende Forschungsprojekte gezielt unterstützt werden und neue Antibiotika ohne Patente und somit kostengünstig hergestellt werden können. Mehr dazu

Zum Erklärvideo: "Antibiotika-Forschung ankurbeln"